Allgemeines Fremdwörterbuch
Dr. Joh. Christ. Aug. Heyse
Zweite Abtheilung von K bis Z
Hannover, 1829.
Im Verlags der Hahn'schen Hof-Buchhandlung.
[Sanakirjan väriä koskevia ilmaisuja.]
Kaolin, n. chinesische Porcellan-erde.
Karthäuserpulver od. mineralischer Kermes, ein ziegelrothes Pulver, aus gepülvertem Spießglase, Pottasche, &c.
Katschu, m. s. Gummi elasticum.
Kautschuk od. Katschu, n. s. v. w. Gummi elasticum.
Kenna, s. Alkanna.
Kermes, m (arab. soviel als Wurm), in der Handl. auch Kermes- od. Scharlachbeeren, Purpurkörner, eine Gattung Schildläuse im südl. Europa, deren beerenförmige Gier-Behältnisse eingesammelt, und zu verschiedenen rothen Farben, def. zu Carmoisinroth, Lilas und Couleur de Püce, auch in den Apotheken zu dem Kermes-Syrup und Alkermes-Confect gebraucht werden; mineralischer Kermes, s. Karhäuser Pulver.
Kobalt, m. auch Kobalt-Speise, ein strengflüssiges Metall, vorzügl. im Erzgebirge, woraus man den Safflor und die Smalte od. Schmalte, einen schönen bauen Farbestoff, bereitet.
Krokus, m. der Safran, ein Zwiebelgewächs, wovon eine Gattung, der Herbstsafran, in dem weibl. Seschlechtstheil der Blume oder drei faserige Narben besiszt, die getrocknet, unter dem Namen Safran; an Speisen, an allerlei Backwek, zum Färben und als Arznei gebraucht werden.
Kroton, m. die Krebsblume, der Wunderbaum, dessen holz unter dem Namen Mocluckisches od. Purgir-Holz bekannt ist. Aus den Blättern und Stengeln einer Gattung, dem Lackmus-Kroton (auch Maurelle und Turnesol), wird ein blauer Farbestoff gezogen, den man zur Bereitung des Lackmus benutzt. Die fogenannten Turnesols, oder blauen Farbeläppchen, sind leinene od. wollene, in jenem Farbestoffe mehrmals getränkte Lappen, woraus hernach die Farbetheile, bes. von der Holländern, wieder herausgezogen und zur Färbung des Zuckerpapiers, des Käses, der Weine &c. gebraucht werden.
Lack, m. ein pstind. kostbares Gummi od. Gummilack, von dem Lackwurm, od. der Gummilack-Schildlaus, f. Gummi; ein aus Gummi od. Harz bereiteter Firniss, Lackfirniss; Siegellack, gem. das Lack; eine Art hochgelber Blumen: Lackviole, Goldlack, Lackstock; Malerlack, Kugellack; Lack, pl. Lacks, in Ostindien eine Rechenmünze, z. B. ein Lack Rupien, ungefähr 80,000 Thlr., vergl. Rupie; lackiren, mit Lack od. Firniss åuberziehen; Lackirer, ein Lackarbeiter; Lackmus, n. eine röthlich-blaue Frabe, s. Kroton und Orseille.
Lazurstein, (Lapis lazuli), m. der Blaustein, s. Azur.
Lemnische Erde, s. Bolus.
Lichen, m. die Flechte; Moosflechte, ein froßes Pflanzengeschlecht; lichen Islandicus, isländisches Moos; l. parietenus, die Wandflechte; Lichenit, m. ein Flechtenstein, Stein mit Flechtenabdrücken; Lichotomie, f. Heilk. Blasenschneidung; der Schnitt des Blasenstetus.
Lilac od. Lilas, auch Lilla, m. der span. Flieder, Holder, od. Holunder, Die Syringe, (nicht Sivenie od. Zirenie), ein bekanntes Gartengewächs, ursprünglich aus Persien; Spanische Fliederblütchenfarbe, Holderfarbe, Fliederblau; s. auch Kermes; Lilalith, s. Lepidolith.
Malachit, m. der Pappelstein, s. Atlas-Erz.
Mastix, m. ein blassgelbes, wohlriechendes Harz, von der Mastix-Pistacie od. dem Mastixbaume, bes. auf der Insel Candia &c. auch eine Art Kitt bei Bildhauern; Mastixkraut, s. Marum.
Naueoelgelb ob. Giallino, (spr. Dschall-) eine sehr schöne goldähnliche Farbe aus Bleiweiß, Alaun, salmiak und Spie&szglaskalk verfertigt und zur Öl- und Schmelzmalerei gebräuchlich.
Nigrin, Schwarzstein, eine Art des Titans.
Noir d'Allemagne, (spr. Noahr d'Allemanje) nn. eig. deutches Schwarz, Frankfurter Kupferdruckschwärze; noir de cerf, eig. Hirschhornschwarz, Beinschwarz; n. de terre, Erdschwarz, Erdkohle.
Ocher, m. Erd = od. Berggelb, Eisensafran, Eisenkalk, Erde von verwitterten Erzen.
Olive, f. die Ölbeere, Ölfrucht, Frucht des Olivenbaums oder Ölbaums, Olivenfarbe, Olivengrün, Ölbeerfarbe, Älbeergrün; Olivetten, pl. olivenförmige od. längliche Korallen, Glasperlen &c.; Oliven-Erz, ölbeergrünes Kupfererz; bes. in England; Olivin, m. basaltischer Chrysolith, eine Gattung Talkstein.
Opuntie, f. die Feigendistel, Blutfeige od. gemeine indische Feige (Cactus opuntia), auch Nopal, eine Pflanze in America, auf deren bickwn, eirunden Blättern die Cochenille lebt; der Genus ihrer sehr füßen blutrothen Früchte färbt den Harn roth.
Orange, f. (spr. Orangsche) die Pomeranze, auch Pomeranzenbaunm; orangenfarbig, pomeranzengelb; Orangeade, f. (spr. Orangschade) Pomeranzenwasser, ein Getränk aus Pomeranzensaft, Zucker u. Wasser oder Wein; im letztern Falle Bischof; Orangeat, m. (Spr. -schat) eigemachte Pomeranzenschalen; Orangerie, f. (spr. Orangscherih) eine Sammlung von Citronen- und Pomeranzenbäumen &c.; auch ein Gewächshaus; Orange-Spinne oder Curassao-Spinne, eine außerst giftige Spinne.
Orlean (Roucou od. Ruku, auch Uruku), m. Kernroth, ein schöner gelbrother Färbestoff, Färbenteig von der dicken un rothen Haut der Kerne des Orlean- od. Rukubaumes (Bixa Orellana) in America.
Orseille, f. (spr. Orselje) das Farbemoos od. die Färberflechte, die aus Felsenritzen, des. am Meere wächst, und zu einem schönen rothen Farbestoff, auch zu Lackmus bereitet wird.
Paillasse, f. (spr. Palljass') ein Strohbett, Strohsack, eine Stren; paille, (spr. passje) strohgelb, strohfarbig od. strohfarben, blaßgelb.
Palette, f. das Farbenbrett, die Malerscheibe.
Persio, s. Cudbear.
Pigment, n. Farbestoff; Aufstrich od. Anstrich, Farbe, Schminke.
Prisma, m. pl. Prismata, auch Prismen, Meßk. eine Ecksäule mit 3, 4, 5 od. mehr rechtwinkligen Seitenflächen, je nachdem die Grund- und obere Fläche, welche immer einander gleich sind, 3, 4, 5, &c. Seitenlinien haben; in der Ntaurl, ein gläsernes Prisma, ein Licht- od. Strahlspalter, ein längliches, dreiseitig und sehr eben geschliffenes Glas zur Brechung des Lichtes in sieben vershieden gefärbte Strahlen, &c. prismätisch, ecksäulig; prismatische Farben, Regenbogenfarben, einfache od. Stundfarben, wie sie durch ein gäsernes Prisma entstehen.
Purpur, m. Purpurfarbe, die kastbaste hochrothe Farbe; ein purpurnes od. purpurfarbiges Gewand, Purpurkleid, Purpurmantel; uneig. Schönkeit, Glanz, Pracht, Kostbarkeit &c.; Purpurina, f. ein Metall aus Messing; zum unechten Vergolden gebräuchlich; Purpurit, m. eine versteinerte Purpurschnecke.
Realgar, Rauschgelb, rother geschwefelter Berggiftkalk, s. Arsenik.
Reseda od. Resede, f. wohlriechender Wau, ein bekanntes wohlriechendes Gewächse, ursprpüngl. aus Ägypten.
Rosasium, n. ein Rosenkranz; Rosa od. rosaroth, besser rosenroth, rosenfarben od. rosenfarbig; Rosalba, weibl. Ramen; Weißrösden; Rosalie v. Rosalinde, weibl. Namen: die Rosiche, Rosenschöne; sub rosa, under der Rose, dem Bilde der Bertraulichket, d. i. im Bertrauen, insgeheim; Rose von Jericho, s. Jerichorose; Rosenholz, s. Rhodiserholz; Rosette, f. eine kleine Rose, ein Röschen, rosenförmige Zierathen in Gold- od. Silberblech &c., auch Rosenstein, ein unten platt und oben eckig geschliffener Diamant; rosettiren, mit Goldröschen besetzen, verzieren; Rosenobel, m. ein Rosenstück, ehem. engl. Goldmünze mit einem Schiffe und einer Rose bezeichnet, etwas über 3 Rthlr. an Werth; Rosette, wibl. Namen; Röschen; Rosilda, die Rosenholde, Unschuldholde; Rosine, die Hochrothe, Blützende.
Rosso antico, m. röthlicher Marmor.
Roswitha of. Rhoswitha, altdeuts. weibl. Namen: die weiße Rose.
Roucou, s. Orlean.
Rouge, (spr. ruhsch') Roth, rothe Schminke; Rouge et Noir, (spr. Ruhsch' e noahr) Roth und Schwarz, ein franz. Wagspiel mit Kugeln und Karten.
Ruku, s. Orlean.
Safflor, m. Distelgelb, die getrockneten Blüthen eines urspr. ägypt. Distelgewächses, zum Gelb- und Rothfärben gebräuchlich; auch ein blauer Farbestoff, Glasurblau, auch Zaffer od. Zaffera genannt, s. Kobalt.
Saffran, m. s. Krokus.
Sandarach, od. Sandarak, m. ein ausländ. Blaßgelbes Wachholderharz; auch rothes Rauschgelb, s. Arsenik.
Sandel- od. Santelholz, feines stind. holz; das gelbe wird zum Räuchern und zu eingelegter Arbeit, das rothe (Galiafurholz) zum Färben gebraucht.
Sandir, m. röthliches Bleigelb, s. Massicot.
Sapan- od. Sappan-Holz, ostind. Rothholz, dunkelrothes Färbeholz, dem fernambuk ähnlich.
Scharlach, m. dvonnend rothe Farbe; Ruch von dieser Farbe; Scharlachbeeren un Scharlachwurm, s. Kermes un Cochenille.
Schmack, s. Sumach.
Schmalte und Schmaragd, s. Smalte &c.
Seladon, das Meergrün; auch ein Schäfernamen: verliebter Schäfer.
Sinople od. Sinopel, m. Wappenk. die grüne Farbe, das Grün; auch ein braunrother, eisenhaltiger Hornstein.
Smalte, f. s. Kobalt.
Spaniöl, m. span. Schnupstaback; Spanisch-Weiß, s. Wismuth; Spaniolett, s. Espagnolette.
Sumach, m. auch Schmack, der Gerber- od. Färberbaum in Südeuropa und dessen Blätter, Beeren, Schößlinge, Wurzeln u. Rinde, zum Färben und Gerben, auch zur Bereitung des Corbuans &c. gebräuchlich. Von einer Art Sumach, dem Copal-Sumach, soll das Baumharz Copal kommen.
Teinture, (spr. Tängtühr) oder Tinctur, f. die Farbe, Färbung.
Tinctur, f. s. Teintüre; helk. ein farbiges Kraftwasser, ein Kräuter-Auszug; tingiren, einkauchen, färben, einen Anstrich geben; Tinte, f. die Farbe, Malerfarbe; Tintenfisch, s. Calmar.
Tormentill, s. Heilwurz, Blut- oder Ruhrwurzel, Nabelkraut, Siebenfingerkraut.
Tournesol, s. Croton.
Tusch, m. od. Tusche, f. chinesische Schwärze od. Tinte aud dem Ruß des verbrannten Öls von dem Ölrettigsamen &c.; tuschen, mit Tusch zeichnen od. malen; Wasserfarben flach auftragen und mit dem Pinsel vertreiben; daher geruschte Manier; (vergl. Touche).
Umber, m. Umbra od. Umber-Erde, Schattenfarbe, Bergbraunn, Braun-Eisenocher, braune Erdfarbe.
Verde antico, altes od. alterhümliches Grün, grüner Warma aus Griechenland.
Vermeil, m. (spr. Wermällj), rötliche Farbe, vergoldetes Silber.
Xanthorilon, n. Helbholz.
Chloraphyll, n. Blattgrün, der färbende Urstoff in den grünen Pflanzentheilen.
Kalliblepharon, n. heilk. en Verschönerungsmittel für die Augenbraunen.
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